Gesundheit ist ein komplexes Konstrukt und hängt von vielen Determinanten ab, wie beispielsweise den Genen und dem Lebensstil. Was viele nicht als Einflussfaktor auf dem Schirm haben, sind die sozialen Bedingungen. Diese bestimmen nämlich auch über die Gesundheit der Menschen. In diesem Beitrag erfährst du, welche sozioökonomischen Faktoren die Gesundheit beeinflussen und was es mit dem sozialen Gradienten auf sich hat.
Die Lebenslage als Einflussfaktor der Gesundheit
Wenn man nach den Komponenten eines gesunden Lebens fragen würde, würde man vermutlich auf die Gene, gesunde Ernährung, ausreichend Sport, Entspannung sowie den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten als Antwort bekommen. Keine Frage – all diese Aspekte haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, jedoch gibt es noch daneben noch einen entscheidenden Faktor, der in der Regel nicht direkt mit Gesundheit in Verbindung gebracht wird: die soziale Lebenslage eines Menschen.
Als Lebenslage wird die soziale Position einer Person bezeichnet, die auch von ökonomischen und kulturellen Faktoren bestimmt wird. Hauptfaktoren sind Bildung, Beruf und Einkommen. Darüber hinaus wirken sich aber beispielsweise der Familienstand, die Ethnizität, die gesellschaftliche Teilhabe, die Bildungschancen, das Beschäftigungsverhältnis, das Einkommen und der Zugang zur Gesundheitsversorgung auf die soziale Stellung aus.
Der soziale Gradient: Warum soziale Ungleichheit auch gesundheitliche Ungleichheit bedeutet
In der Wissenschaft ist das Phänomen umfassend bewiesen: Der soziale Gradient besagt, desto schlechter die sozioökonomische Lebenslage einer Person, desto geringer sind ihre Gesundheitschancen. Konkret bedeutet das, dass Menschen mit einem niedrigen Sozialstatus häufiger von Krankheiten betroffen sind und eine kürzere Lebenserwartung haben. So haben z. B. Alleinerziehende, Bürgergeldbezieher*innen oder Migranten häufig schlechtere Gesundheitschancen.
Wie wirkt der Sozialstatus auf die Gesundheit?
Sozioökonomische Ressourcen wirken sich wechselseitig und vielfältig auf die Gesundheit von Menschen aus. Angefangen mit dem Bildungsgrad lässt sich festhalten, dass damit häufig auch ein geringerer Umfang an Gesundheitswissen einhergeht und folglich auch das Gesundheitsverhalten nicht so ausgeprägt sind. Die Arbeitsbedingungen sind ebenfalls wichtig. Als Pflegekraft hat man eine hohe Arbeitsbelastung, sowohl physisch als auch psychisch, muss in Schichten arbeiten, wodurch man keinen geregelten Tages- und somit Schlafrhythmus hat und ein geringes Einkommen. Das Einkommen bestimmt ebenfalls über die Gesundheitschancen: Kann ich mir Bioprodukte oder Superfoods leisten? Ist das Fitnessstudio einfach zu teuer? Muss ich in meiner Freizeit vielleicht noch einen Minijob ausüben, anstatt auch mal zu entspannen? Kann ich mir die Medikamente oder die Zuzahlung für diese leisten?
Die Weitreiche sozialer Determinante auf die Gesundheit ist enorm. Natürlich hat auch jede*r die Gesundheit zu einem gewissen Grad selbst in der Hand, jedoch sollte auch berücksichtigt werden, dass wir in einem System und einer Gesellschaft leben, welche unsere Lebenschancen und unsere Gesundheit maßgeblich beeinflussen.
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