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Prävention: Lieber Vorsorgen statt Nachsorgen

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Wir alle wünschen uns ein langes und gesundes Leben. Dabei wird oft vergessen, dass wir aktiv etwas für unseren Gesundheitszustand tun können. Wusstest du, dass jede dritte Krebserkrankung nur durch eine gesunde Lebensführung vermeidbar wäre? Das Risiko vieler Krankheiten hängt maßgeblich von unserem Lebensstil ab.

In diesem Beitrag kannst du dich darüber informieren, was Prävention ist und was du für ein langes und gesundes Leben tun kannst.

Was ist Prävention?

Vorsorge ist besser als Nachsorge, das gilt besonders für die eigene Gesundheit. Um das eigene Wohlbefinden möglichst lange und ganzheitlich aufrechtzuerhalten, sollten auf einen gesundheitsförderlichen Lebensstil geachtet und Präventionsangebote in Anspruch genommen werden. Als Prävention werden im Gesundheitswesen zielgerichtete Strategien und Maßnahmen bezeichnet, um gesundheitliche Risiken zu mindern, Krankheiten vorzubeugen oder ihr (erneutes) Auftreten zu verzögern.

Vor allem die in Deutschland weit verbreiteten Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.) bergen ein großes Präventionspotenzial, da ihr Auftreten maßgeblich durch Lebensstilfaktoren beeinflusst wird.

Prävention im Alltag

Es gibt einige Lebensbereiche, in welchen ein gesundheitsbewusstes Verhalten das eigene Krankheitsrisiko deutlich verringern  kann. Im Folgenden erfährst du, was die 4 wichtigsten Ebenen eines präventiven Lebensstils sind und was du zur Vorsorge tun kannst.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage für die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit sowie für das eigene Wohlbefinden. Was man zu sich nimmt, hat direkten Einfluss auf Prozesse im Körper und kann so zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Beispielsweise führt ein übermäßiger Verzehr von Transfettsäuren (wie in Pommes oder Chips) zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins, welches sich in den Gefäßen ablagern und so das Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Aber was heißt es nun, sich ausgewogen zu ernähren?

Es bedeutet, alle notwendigen Makro-, Mikro- und Mineralstoffe sowie Spurenelemente in ausreichendem Maße zu sich zu nehmen. Um das sicherzustellen, solltest du dich vielfältig ernähren und 2 Portionen Obst sowie 3 Portionen Gemüse am Tag essen. Bei Getreideprodukten empfiehlt sich die Vollkornvariante, bei Fetten sollte auf pflanzliche sowie (mehrfach) ungesättigte Öle zurückgegriffen werden. Der Fleischkonsum sollte 600g pro Woche nicht überschreiten. Eine zu hohe Menge an rotem Fleisch steht dringend im Verdacht, das Risiko für Darmkrebs zu erhöhen. Auch sollte sich der Zucker- und Salzkonsum in Grenzen halten, daher ist es ratsam, Leitungswasser sowie ungesüßten Tee statt Softdrinks zu konsumieren. 

Körperliche Aktivität

Körperliche Aktivität fördert die Gesundheit von Menschen jeglichen Alters. Sowohl ausdauerorientierte als auch kraftintensive Bewegung wirken präventiv. Beispielsweise wird durch regelmäßiges Training die Insulinsensitivität der Rezeptoren erhöht, wodurch der Entwicklung einer Diabetes-Erkrankung entgegengewirkt wird. Des Weiteren werden durch Bewegung wichtige Nährstoffe in die Bandscheiben geknetet, da diese keine Blutgefäße zur Versorgung haben.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen 2,5 Stunden moderate oder 1,25 Stunden intensive Bewegung pro Woche, ergänzt durch mindestens 2 Tage mit Übungen zur Muskelkräftigung. In der Teamfit-App kannst du Workouts deiner Wahl durchführen oder dir ein ganz individuelles mit unzähligen unserer Übungen zusammenstellen. 

Verzicht auf Nikotin & Alkohol

Die beliebten Volksdrogen sind aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, allerdings ist ein verantwortungsvoller Umgang mit ihnen ratsam. Als Zellgift wirkt Alkohol systemisch, also im gesamten Körper. In geringen Mengen entsteht ein entspannendes sowie angstlösendes Gefühl, zu viel Alkohol im Blut wirkt betäubend und muss mühsam über die Leber abgebaut werden. Für Frauen liegt die risikoarme (nicht risikofreie!) Menge an Alkohol bei 12 Gramm, für Männer bei 24 Gramm pro Tag. Ein halber Liter Bier kommt auf 20 g, ein kleines Bier mit 330 ml auf 13 g und 100 ml Rotwein enthält 9 g Alkohol.

Oft verführt der Genuss von Alkohol zum Zigarettenkonsum. Pro Tag sterben über 300 Menschen an den Folgen des Rauchens, aufhören lohnt sich bereits nach kurzer Zeit. Der Kohlenmonoxidgehalt normalisiert sich bereits nach 12 Stunden. Nach nur einem Jahr ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen fast so wie das eines Nichtrauchers und nach 10 Jahren ist das Lungenkrebsrisiko im Vergleich mit einem Raucher halbiert. 

Mentale Gesundheit beachten

Die Dichotomie von Körper und Geist ist längst widerlegt, die gegenseitige Wechselwirkung in unterschiedlichen Kontexten bewiesen. Stress führt zur Ausschüttung von Adrenalin und Kortisol, wodurch sich der Blutdruck und -zucker erhöhen. Bei chronischem Stress sinken diese Parameter jedoch nicht mehr auf das Ausgangslevel. Um dem erhöhten Blutdruck standzuhalten, verdicken sich unsere Gefäßwände und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z.B. ein Herzinfarkt, steigt. Das ist nur ein Beispiel, wie psychische Belastung unsere Körperfunktionen beeinflusst. Daher ist es wichtig, auf sich und seine psychische Gesundheit Acht zu geben und nicht über seine Kapazitäten hinauszugehen. Achtsamkeitstraining, Meditation, Bewegung und viele weitere Interventionen helfen, das eigene Wohlbefinden sowie die Resilienz zu stärken und Entspannung zu finden.

Ein gesundheitsbewusster Lebensstil sowie die Inanspruchnahme von Früherkennungs- und Vorsorgeangeboten der Krankenkassen können das Risiko für verschiedene Erkrankungen senken und gesundheitsfördernde Ressourcen stärken. Zudem sind präventive Maßnahmen in der Regel günstiger als aufwendige Therapien. Wer sich gut um seine Gesundheit kümmert, hat gute Chancen auf ein langes und gesundes Leben.

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