Neben Krafttraining ist Ausdauertraining eine geeignete Methode zum Fettabbau. Bei Ausdauertraining denken wohl die meisten Menschen zunächst an Joggen oder Radfahren. Allerdings bietet Sprinten viele Vorteile und ist eine empfehlenswerte Abwechslung zu diesen Sportarten. Sprinten nimmt deutlich weniger Zeit in Anspruch und ist dabei mindestens genauso effektiv.
Positive Vorteile des Sprintens
Sprinten, auch als Kurzstreckenlauf bekannt, bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl die körperliche Fitness als auch das allgemeine Wohlbefinden steigern können. Hier sind fünf der wichtigsten Vorteile:
Erhöhte Fettverbrennung
Obwohl viele der Überzeugung sind, dass Cardiotraining die beste Möglichkeit ist um Fett zu verbrennen, ist das nicht richtig. Sprinten ist deutlich effektiver. Das liegt unter anderem am sogenannten EPOC Effekt (Excess Post-exercise Oxygen Consumption). EPOC ist das Ergebnis eines erhöhten Sauerstoffverbrauchs und Stoffwechsels, der nach dem Training auftritt, wenn sich der Körper erholt, repariert und zu seinem Zustand vor dem Training zurückkehrt. Je intensiver das Workout, desto ausgeprägter der Effekt. Beim Sprinten schaltet der Körper in eine Art Überlebensmodus und holt das Maximum aus deinem Körper heraus. Schließlich weiß dein Herz-Kreislaufsystem und deine Atmung nicht, dass du gerade “aus Spaß” sprintest und nicht vor einer Gefahr wegrennst. Dadurch ist der EPOCH Effekt beim Sprinten besonders ausgeprägt.
Alles, was du über den Nachbrenneffekt wissen musst
Für eine tiefere und umfassendere Erkundung des EPOC-Effekts (Excess Post-Exercise Oxygen Consumption) und seiner Auswirkungen auf die Fitness und Fettverbrennung, empfehlen wir den Artikel „Exploring Excess Post-Exercise Oxygen Consumption“. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Analyse und wissenschaftliche Erklärungen zu den Mechanismen hinter dem Nachbrenneffekt, einschließlich der physiologischen Prozesse, die nach intensiven Trainingseinheiten ablaufen.
Muskelaufbau
Beim Sprinten baut man vor allem die Gesäß- und hintere Oberschenkelmuskulatur auf. Auch der Quadrizeps, die Waden und sogar Schultern, Bizeps, Trizeps und Brust werden bei dieser Trainingsform aktiviert. Beim Sprinten drückst sich der Fuß aktiv vom Boden weg, um eine kurze Flugphase einzuleiten. Dazu müssen sich die hinteren Oberschenkel und der Gesäßmuskel maximal anspannen.Sprinten fördert effektiv den Muskelaufbau und die Fettverbrennung. Die schnellen, explosiven Bewegungen beanspruchen verschiedene Muskelgruppen, insbesondere in den Beinen und dem Rumpf, und tragen zur Definition und Stärkung dieser Muskeln bei. Dabei werden vor allem die Gesäß- und hintere Oberschenkelmuskulatur aufgebaut. Auch der Quadrizeps, die Waden sowie die Schultern, der Bizeps, der Trizeps und die Brust werden aktiviert.
Der aktive Abstoß des Fußes vom Boden während des Sprintens initiiert eine kurze Flugphase, wobei sich die hinteren Oberschenkelmuskeln und der Gesäßmuskel maximal anspannen müssen. Dieser Bewegungsablauf erhöht den Stoffwechsel, was zu einem höheren Kalorienverbrauch und einer effektiveren Fettverbrennung führt. Durch diese intensive körperliche Beanspruchung wird der gesamte Körper gestrafft und gestärkt.
Ausdauer
Sprinten verbessert die anaerobe Ausdauer erheblich. Während des Sprintens verlässt sich der Körper hauptsächlich auf die anaerobe Energiegewinnung, was die Fähigkeit steigert, kurzzeitige, intensive Anstrengungen zu bewältigen. Dies ist in vielen Sportarten und alltäglichen Aktivitäten von großem Vorteil.
Durch regelmäßiges Sprinttraining lernt der Körper, seine Energie effizienter zu nutzen, was die allgemeine Trainingsdauer verlängert. Zudem aktiviert Sprinten die schnell zuckenden Muskelfasern, wodurch die Schnelligkeit und Explosivität gesteigert werden. Bei jedem Sprint trainierst du deine Muskeln dazu, die entstehende Milchsäure schneller zu verarbeiten. Dies ermöglicht längere und intensivere Trainingseinheiten, bevor Erschöpfung und Schmerzen einsetzen.
Verbesserter Sauerstoffverbrauch
Eine Studie zeigt, dass acht Wochen Sprinttraining den Sauerstoffverbrauch um etwa 25 % erhöhen kann. Dies verbessert die allgemeine aerobe Fitness und die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff effizient zu nutzen. Ein gesteigerter Sauerstoffverbrauch führt zu einer besseren Leistung bei intensiven Übungen und einer schnelleren Erholung nach dem Training.
Senkung des Blutzuckerspiegels
Sprinten kann auch zur Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen und ist daher besonders vorteilhaft für Menschen mit einem Risiko für oder bereits bestehendem Typ-2-Diabetes. Intensive Intervalle verbessern die Insulinempfindlichkeit und die Fähigkeit der Muskeln, Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Dies kann langfristig zu einer besseren Blutzuckerkontrolle und einem reduzierten Risiko für Diabetes-Komplikationen führen.
Wie sprintet man am besten?
Sprinten ist sehr einfach und als Trainingseinheit meist deutlich kürzer als Joggen oder Radfahren zu gehen. Für ein effektives Sprinttraining ist die richtige Technik entscheidend. Beginne mit einem gründlichen Warm-up, um deine Muskulatur vorzubereiten und Verletzungen zu vermeiden. Achte beim Sprinten auf eine kraftvolle und präzise Ausführung: Stelle sicher, dass du mit einem explosiven Start beginnst, deine Knie hoch ziehst und deine Arme kräftig mitschwingst, um deine Geschwindigkeit zu maximieren. Halte während des Sprints eine gerade Körperhaltung und konzentriere dich auf eine gleichmäßige und schnelle Beinbewegung. Eine kurze Erholungsphase von etwa 5 Minuten zwischen den Sätzen ermöglicht es deinem Körper, sich ausreichend zu regenerieren. Wiederhole die Sprints kontrolliert und mit hoher Intensität, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Das richtige Warm-up für effektives Sprinttraining
Ein gründliches Warm-up ist entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit beim Sprinten zu maximieren. Beim Sprinttraining stellt sich dein Körper intensiven Anforderungen, daher ist es wichtig, deine Muskulatur und Gelenke optimal vorzubereiten. Hier sind einige Schritte für ein effektives Warm-up vor dem Sprinten:
Allgemeine Aufwärmung (5-10 Minuten)
Beginne mit leichtem, allgemeinem Aufwärmen, um die Körpertemperatur zu erhöhen und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Dies kann durch lockeres Joggen, Seilspringen oder Radfahren geschehen. Ziel ist es, die Muskulatur auf Betriebstemperatur zu bringen und die Herzfrequenz sanft zu steigern.Dynamisches Dehnen (5-10 Minuten)
Anschließend solltest du dynamische Dehnübungen einbauen, um die Flexibilität und Beweglichkeit zu fördern. Beispiele für dynamisches Dehnen sind:- Beinpendel: Stehe auf einem Bein und pendle das andere Bein vor und zurück, um die hintere Oberschenkelmuskulatur und die Hüftbeuger zu lockern.
- Kniehebeläufe: Laufe auf der Stelle und ziehe abwechselnd deine Knie so hoch wie möglich, um die Hüftbeugemuskulatur zu aktivieren.
- Ausfallschritte mit Drehung: Gehe in einen Ausfallschritt und drehe den Oberkörper zur Seite des vorderen Beins, um die Hüften und den Rumpf zu mobilisieren.
Spezifisches Aufwärmen (5 Minuten)
Führe einige Sprints in niedrigem Tempo durch, um die Muskulatur an die spezifischen Bewegungen des Sprintens zu gewöhnen. Diese „Strides“ sollten etwa 60-70% deiner maximalen Geschwindigkeit betragen. Achte darauf, dass du die Bewegungen kontrolliert und gleichmäßig ausführst, um die Muskulatur auf die bevorstehende Intensität vorzubereiten.Neuromuskuläre Aktivierung (5 Minuten)
Führe kurze, explosive Übungen durch, um die neuromuskuläre Verbindung zu stärken. Hierzu gehören:- Hüpf- und Sprungübungen: Zum Beispiel Hocksprünge oder Sprünge auf der Stelle, um die Schnellkraft zu aktivieren.
- Kraftvolle Beinheben: Stehe auf einem Bein und hebe das andere Bein schnell nach vorne, um die Reaktionsfähigkeit und Explosivität zu verbessern.
Ein umfassendes Warm-up bereitet nicht nur die Muskulatur auf die Belastung vor, sondern steigert auch die mentale Bereitschaft für das Sprinttraining. Es reduziert das Risiko von Muskelverspannungen und Verletzungen und hilft dir, das volle Potenzial deines Sprints auszuschöpfen. Verpasse diesen wichtigen Schritt nicht, um deine Trainingsergebnisse zu optimieren und deine Leistungsfähigkeit zu maximieren.
Sprinttraining für Anfänger
Für einen guten Einstieg ins Sprinten eignet sich folgender Trainingsplan:
- Frequenz: 1x pro Woche
- Distanz: ca. 30-50 m (den Weg dann langsam zurück gehen)
- Satzanzahl: 3 Sätze mit je 5 Wiederholungen
- Intensität: 90% (Lauf also schnell aber trotzdem noch kontrolliert)
- Pause zwischen den Sätzen: 5 Minuten
Zusätzliche Aspekte
- Typ I und Typ II Muskelfasern: Sprinten trainiert insbesondere die schnell zuckenden Typ II Muskelfasern, die für explosive Bewegungen zuständig sind. Im Gegensatz dazu sind die langsam zuckenden Typ I Muskelfasern für Ausdauereinheiten besser geeignet.
- Technisch-taktische Aspekte: Um die absolute Hochsprungleistung und die höchste Geschwindigkeit zu erreichen, ist eine Kombination aus Technik und gezieltem Training wichtig. Übe die richtige Sprinttechnik, um die Leistung zu maximieren und Verletzungen zu vermeiden.
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