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Stress- & Kraftquellen erkennen & nutzen

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Stress gehört mittlerweile zum Alltag vieler Menschen dazu. Das muss allerdings nicht so sein. Wenn du weißt, was dich unter Druck setzt und wie du deine Kraftreserven wieder füllst, kannst du negativen Stress reduzieren und mit Belastungen besser umgehen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Stressquellen sowie stärkende Ressourcen erkennst, damit du dich auch in fordernden Zeiten gut um dich kümmern kannst.

Stress ist unvermeidbar, daher ist ein gesunder Umgang mit diesem essentiell

Es wird im Leben immer wieder Situationen und Phasen geben, in welchen wir mit von innen oder außen kommenden Anforderungen überfordert sind und Stress empfinden. Mit dem folgenden Dreistufenmodell wollen wir dir helfen, Stress zu erkennen und zu reduzieren. Dabei gibt es drei Ebenen:

  1. Identifikation von Stressoren
  2. Methoden der Stressbewältigung
  3. Identifikation deiner Kraftquellen

Stressoren und ihr Ursprung

Stress kann auf verschiedene Arten entstehen. Neben physikalischen bzw. körperlichen Quellen  (z.B.: Lärm, Hitze, Schlafentzug, Reizüberflutung) kommt es im Alltag oft zu sozialen Stressoren (z.B.: Konflikte, Konkurrenz, Zeitdruck). Ein ebenso wichtiger Aspekt sind von innen kommende Ansprüche an die eigene Person (z.B.: Perfektionismus, Leistungsdruck, nicht Nein sagen können). Versuche Situationen und Ereignisse zu identifizieren, die Stress in dir auslösen. Achte dabei auch auf deine eigenen Gedanken: Hast du besonders hohe Erwartungen an dich selbst und gibst dich nur mit Bestleistungen zufrieden? Nur wer die Auslöser für negative Gefühle kennt, kann auch etwas an der Situation ändern. 

Hast du eine Stressquelle ausfindig gemacht, stehen dir zwei verschiedene Lösungsstrategien zur Verfügung.

Handlungsorientierte Stressbewältigung

Wenn du Einfluss auf die Situation nehmen kannst, dann handle aktiv. Menschen irren oft in dem Glauben, sie seien ihrer Umwelt, ihren Mitmenschen und den Strukturen ausgeliefert oder es hindert sie schlichtweg die Routine und Gemütlichkeit daran, Probleme proaktiv anzugehen. Der Kollege zwei Tische weiter führt immer wieder lautstarke Gespräche, die dich nerven und deine Konzentration stören? Erkläre ihm deine Situation und bitte ihn, etwas Rücksicht zu nehmen. Oder verwende Kopfhörer und höre passende Hintergrund-Musik, um so dem Störfaktor zu entgehen und deinen Fokus zu schärfen. Frage dich bei Problemen, ob du selbst etwas ändern kannst und wenn ja, wie du am besten vorgehst.

Emotionsorientierte Stressbewältigung

Manchmal liegt es nicht in deiner Hand. Lässt ein Problem keinen Handlungsspielraum, kannst du versuchen, deine Einstellung und Gefühle diesbezüglich zu ändern. Dir wurde eben mitgeteilt, dass du für kommende Woche eine Präsentation halten musst und allein beim Gedanken daran schlägt dein Herz schneller? Versuche eine neue Sicht auf die Situationen zu bekommen. Führe dir vor Augen, dass es für dich zwar ein wichtiger Termin ist, deine Kollegen*innen aber in den Meetings meist sowieso nur mit halbem Ohr zuhören. Unterläuft dir also ein Fehler, wird dieser von den wenigsten überhaupt wahrgenommen und selbst wenn, würdest du über jemanden spotten, der keine perfekte Präsentation hält? Natürlich nicht – Warum sollten es deine Kollegen*innen anders machen? Vielleicht kannst du das Ganze sogar als Chance und Übung sehen, um über dich hinauszuwachsen. Vieles ist nur eine Frage des Blickwinkels.

Und wenn alles nichts hilft, bleibt nur die Akzeptanz. Manche Dinge im Leben kann man einfach nicht ändern. Da hilft es nur, die Umstände zu akzeptieren und gelassen zu bleiben.

Kraftquellen

Jeder Mensch hat bestimmte Kraftquellen, um sich zu erholen und zu stärken. Ressourcen auf individueller, sozialer und gesellschaftlicher Ebene helfen dabei, Stressoren widerstandsfähiger zu begegnen und sich nicht zu arg aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Werde dir darüber klar, welche Aspekte dir in deinem Leben Freude und Kraft schenken und deine Reserven wieder volltanken. Dabei kannst du Kraftquellen aus folgenden Kategorien miteinbeziehen:

  1. Individuelle Ressourcen: Spazieren, Zeichnen, Ausschlafen am Wochenende, Zeit in der Natur, Schwimmen, Kochen, Lesen, Meditation, … 

  2. Soziale Ressourcen: Freundschaften, Unterstützung in der Nachbarschaft, gute Gespräche, Zeit mit der Familie, Vereinstätigkeiten, … 

  3. Sinngebende Ressourcen: Spiritualität, Glaube, ehrenamtliche Tätigkeiten, Klimaaktivismus, …

     

In stressigen Zeiten kannst du auf diese Quellen zurückgreifen und ein Gegengewicht zu belastenden Faktoren schaffen. Versuche, dir stetig Zeit für die Dinge zu nehmen, die dir wirklich gut tun. So kannst du Herausforderungen des Lebens auch auf lange Sicht meistern, ohne dich permanent überfordert und gestresst zu fühlen. Achte jedoch darauf, dass dein wohltuender Ausgleich nicht selbst zum Stressor wird: Ja, Regelmäßigkeit ist wichtig. Es sollte aber kein Stundenplan aufgestellt werden, sodass am Ende Frustration herrscht, weil du die Woche nicht wie geplant dreimal beim Joggen und zweimal bei Freunden warst. Das wäre kontraproduktiv und der Spaß an der Sache soll nicht verloren gehen. 

Stress gehört zum Leben dazu, sollte dieses aber nicht bestimmen. Selfcare hilft dir dabei, auf dich Acht zu geben. Gib dir und deinen Bedürfnissen die nötige Priorität, wenn der Alltag dich herausfordert. Du ganz allein bist für dein Wohlergehen verantwortlich, also sei gut zu dir und kümmere dich um dein Wohlbefinden.

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