Achtsamkeitstraining wurde lange Zeit als rein spirituell und damit unwissenschaftlich angesehen. Das Image änderte sich in den letzten Jahren, als Achtsamkeitstraining durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Aufnahme in die klinischen Psychologie sogar seinen Weg in den Leistungssport gefunden hat. Achtsamkeit soll die Konzentration fördern und damit zu mehr Trainingserfolg führen. In diesem Beitrag erfährst du von den positiven Effekten und von verschiedenen Praktiken der Achtsamkeit.
Achtsamkeit kommt ursprünglich aus östlichen Meditationsansätzen und wurde gezielt gegen psychische Krankheiten und körperlichen Störungen eingesetzt. Mittlerweile ist wohl das bekannteste Achtsamkeitstraining das von Jon Kabat-Zinn entwickelte “Mindfulness-Based Stress Reduction” (MBSR). Das Training zielt darauf ab, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen sowie äußere Einflüsse und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden besser zu verarbeiten. Der gegenwärtige Moment wird voll und ganz wahrgenommen, ohne diesen zu bewerten. Regelmäßig durchgeführt können so Geist und Stressresistenz gestärkt werden.
Langfristiges Achtsamkeitstraining führt zu höherer Konzentration und besserem Schlaf. Zudem lernt man sich von negativen Gedanken Abstand zu distanzieren und im Hier & Jetzt zu leben. Niederlagen werden somit einfacher akzeptiert, ohne dass das Selbstbewusstsein darunter leidet. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Achtsamkeit oder auch “Mindfulness” zu trainieren. Hier findet ihr einen Überblick:
Yoga hat sich seit seinen Anfängen vor mehr als 5.000 Jahren über den ganzen Globus verbreitet. Doch die Beliebtheit steigt weiter an, denn weltweit praktizieren mehr als 300 Millionen Erwachsene Yoga. Nicht umsonst entscheiden sich so viele Menschen dafür, Yoga in ihre Wellness-Reise einzubeziehen. Es verbessert den Muskeltonus sowie die Kraft und führt zu einem Abbau von Stress, sodass die kardiovaskuläre Gesundheit gefördert wird.
Meditation beinhaltet mitunter verschiedene Achtsamkeitsübungen. Ziel von Meditation ist es, innere Ruhe zu erreichen, indem der Geist klar ist und sich bewusst nach innen richtet. Meditation geschieht demnach im wachen Zustand. Jede*r kann ohne Umstände damit beginnen, sollte es jedoch nicht als “stilles Herumsitzen” unterschätzen, denn es erfordert mentale Stärke sowie Konzentration und sollte regelmäßig geübt werden. Es lohnt sich aber, denn Stress und Angst werden auf Dauer reduziert und die Konzentration verbessert sich . Stars wie Lebron James, Novak Djokovic oder die Hahnertwins meditieren regelmäßig, um ihren Geist zu trainieren.
Qigong ist eine meditative Bewegungsform mit Ursprung in China. Qi oder Chi (gesprochen: “tschi“) bezeichnet hierbei in der traditionellen chinesischen Medizin die Lebensenergie. Gong bedeutet Arbeit oder ständige Übung. Qigong kann im Stehen, Sitzen oder Liegen praktiziert werden. Dabei kommt es vor allem auf die häufige Verlagerung des Gewichts- dem Wechsel zwischen Yin und Yang, dem Heben und Senken, dem Linksdrehen und Rechtsdrehen an.
Tai Chi vereint Meditation, Bewegungstherapie und Selbstverteidigung. Je nach Intensität kann ein Schwerpunkt gesetzt werden. Dabei werden Körper und Geist in Einklang gebracht. Die Sportart kommt aus China, wo Tai Chi (oder auch: Taijiquan) Volkssport ist. Grundlegend für Tai Chi ist das freie fließen der Lebensenergie (Chi). Die Bewegungen im Tai Chi werden stets bewußt und langsam ausgeführt und führen so zu einer Verbindung zwischen Körper und Umwelt.
Such dir eine ruhige Ecke und probiere die beiden folgenden Übungen einfach mal selbst aus:
Die Atmung ist das mächtigste Tool. Man kann sich durch spezielle Atemtechniken zum Beispiel beruhigen oder auch aktivieren. So geht’s: Zehn Mal tief bis in den Bauch durch die Nase einatmen – am besten mit geschlossenen Augen – und vollständig ausatmen.
Dabei beim Einatmen „Lass“ und beim Ausatmen „los“ denken. Bei Bedarf erneut beginnen und wiederholen.
Auch ein mentaler Cool-down ist für den Abschluss deines Trainings sowie für die folgende Regeneration wichtig. Ob Meditation, Dehnungsübungen oder andere Entspannungstechniken – beende deine Sporteinheit behutsam und ziehe ein Resümee, was gut oder weniger gut lief.