Grübeln – ein Wort, das viele von uns nur zu gut kennen. Es schleicht sich ein, oft unbemerkt, und ehe wir uns versehen, drehen wir uns im Gedankenkarussell, ohne eine Möglichkeit zu finden, auszusteigen. Doch warum grübeln wir überhaupt? Und wie können wir diesem belastenden Effekt entkommen?
Warum wir grübeln
Das Nachdenken über vergangene Situationen oder das Spielen von Zukunftsszenarien ist an sich nichts Negatives. Es kann dazu beitragen, ein besseres Verständnis für bestimmte Ereignisse zu entwickeln und mögliche Lösungen zu finden. Doch wenn das Nachdenken zu einem endlosen Loop wird, in dem wir uns in Selbstkritik verlieren und negative Gedanken unaufhörlich wiederkehren, dann sprechen wir von Grübeln – oder wie es in der Psychologie genannt wird: Rumination.
Die Auswirkungen des Grübelns
Die Abgrenzung zwischen konstruktivem Nachdenken und pathologischem Grübeln ist nicht immer einfach. Während konstruktives Nachdenken in der Regel zu Lösungen führt, bleibt das Grübeln oft im Kreislauf der negativen Gedanken stecken, was unsere Stimmung nachhaltig belasten kann und sogar das Risiko für depressive Erkrankungen erhöht.
Studien zeigen, dass Frauen tendenziell mehr dazu neigen zu grübeln als Männer. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Männer eher dazu geneigt sind, sich mit anderen Dingen oder Tätigkeiten abzulenken, während Frauen dazu neigen, ihre Gedanken stärker zu internalisieren.
Grübeln kann sich auf vielfältige Weise negativ auf unser Leben auswirken. Es lenkt uns von alltäglichen Aktivitäten ab, beeinträchtigt unsere Stimmung und kann sogar zu körperlichen Beschwerden wie Kopf- oder Rückenschmerzen führen. Zudem fördert es Selbstzweifel und mindert das Selbstwertgefühl, da der Fokus oft auf unseren vermeintlichen Schwächen liegt.
Wege aus dem Gedankenkarussell
Achtsamkeit praktizieren
Techniken wie Meditation und Atemübungen haben sich als äußerst effektiv erwiesen. Durch das Prinzip der Achtsamkeit lernen wir, unsere Gedanken wahrzunehmen, ohne uns von ihnen beherrschen zu lassen. Während wir uns auf unseren Atem konzentrieren, lassen wir negative Gedanken vorbeiziehen, ohne uns in ihnen zu verlieren. Diese Praktiken erfordern zwar Übung und Kontinuität, können jedoch langfristig zu einer spürbaren Verbesserung unseres Wohlbefindens führen.
Gedanken aufschreiben
Halte ein Tagebuch oder eine Gedankenliste bereit. Wenn grüblerische Gedanken auftauchen, notiere sie kurz und verschiebe es auf einen späteren Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Das kann helfen, sie loszulassen, da du weißt, dass du dich später damit beschäftigen wirst.
Box Breathing
Das Box Breathing ist eine Methode, bei der die Atmung in vier gleiche Phasen unterteilt wird. Atme ruhig durch die Nase in den Bauchraum ein, während du innerlich bis vier zählst. Halte die Luft für vier Sekunden sanft an. Atme für vier Sekunden durch den Mund aus. Halte deinen Atem erneut für vier Sekunden an. Dieser Ablauf wird in der Regel mehrere Male wiederholt, normalerweise für 3 bis 5 Minuten oder länger, je nach Bedarf und Übung.
Grübeln ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns belastet. Doch es gibt Wege, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und wieder mehr Ruhe und Gelassenheit in unser Leben zu bringen. Indem wir uns bewusst ablenken, Sport treiben und Techniken wie Meditation anwenden, können wir lernen, unsere Gedanken zu kontrollieren und unser Wohlbefinden zu steigern.
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