Glukose spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel unseres Körpers. Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Bedeutung von Glukose, die Arbeit von Jessie Inchauspé, auch bekannt als “Glucose Goddess”, und geben praktische Tipps für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels.
Was ist Glukose?
Glukose, auch Traubenzucker genannt, ist eine Art Zucker, den unsere Zellen als Hauptenergiequelle nutzen. Sie kommt in vielen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und auch in verarbeiteten Lebensmitteln vor. Nach dem Essen von kohlenhydrathaltigen Speisen wird Glukose im Darm aufgenommen und gelangt über das Blut zu den Zellen.
Insulin, ein Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, hilft dabei, Glukose in die Zellen zu bringen, wo sie für Energie verwendet wird. In den Zellen kann Glukose sofort genutzt oder als Glykogen gespeichert werden, um später Energie bereitzustellen.
Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist wichtig für unsere Gesundheit. Bei Störungen wie Diabetes mellitus kann die Blutzuckerregulierung gestört sein. Diabetes Typ 1 entsteht, wenn kein Insulin produziert wird, während bei Diabetes Typ 2 die Zellen nicht richtig auf Insulin reagieren.
Langfristig hohe Blutzuckerwerte können gesundheitliche Probleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschäden verursachen. Eine ausgewogene Ernährung und moderne Blutzuckerüberwachungsgeräte helfen, gesund zu bleiben und Komplikationen zu vermeiden.
Blutzuckerspiegel und die Auswirkungen auf die Gesundheit
Kohlenhydrate bestehen aus Zuckerbausteinen wie Glukose und haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten benötigen Zeit, um im Körper abgebaut zu werden, wodurch der Anstieg des Glukosewertes langsamer und stabiler verläuft. Im Gegensatz dazu werden einfache Kohlenhydrate, wie sie in Süßigkeiten vorkommen, schnell aufgespalten und führen zu rapiden Blutzuckerspitzen, die dann auch schnell wieder abfallen, was Heißhunger begünstigt und für schlechte Laune sorgen kann. Erfahre mehr darüber, wie die Ernährung deine Psyche beeinflussen kann und kontrolliere deine Stimmung.
Blutzuckerwerte bei gesunden Menschen
Die normalen Blutzuckerwerte bei gesunden Menschen variieren je nach Richtlinie und Labor, aber im Allgemeinen liegt der Nüchternblutzuckerwert üblicherweise zwischen 70 und 110 mg/dL. Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel an und kann bis zu 140 mg/dL erreichen, bevor er innerhalb von etwa zwei Stunden wieder auf normale Werte zurückkehren sollte. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel könnte ein Anzeichen für Insulinresistenz oder Diabetes sein und langfristige gesundheitliche Folgen haben.
Wer ist die Glucose Goddess? Jessie Inchauspé und ihre Mission
Jessie Inchauspé, besser bekannt als die “Glucose Goddess”, ist eine Biochemikerin und Autorin, die sich auf die Bedeutung der Blutzuckerkontrolle für die allgemeine Gesundheit konzentriert. In ihren Büchern und sozialen Medien teilt sie den „Glukose-Trick“ – einfache Strategien, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Blutzuckerspitzen zu vermeiden.
Der Glukose-Trick
Der Glukose-Trick basiert auf der Idee, dass eine Ernährungsweise, die darauf abzielt, die Blutzuckerspitzen möglichst niedrig zu halten, zu einer besseren Gewichtsregulation und allgemeiner Gesundheit führen kann. Der Hintergrund dieser Strategie ist, dass hohe Glukosespiegel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin führen. Insulin ist ein Hormon, das den Körper daran hindert, Fett zu verbrennen. Wenn der Blutzuckerspiegel jedoch stabil bleibt, wird auch die Insulinausschüttung konstant gehalten, was es dem Körper erleichtert, Gewicht zu verlieren. Wiederkehrende Blutzuckerspitzen, insbesondere durch den Konsum von zuckerhaltigen Produkten wie Süßigkeiten und Limonaden, können zusammen mit einem inaktiven Lebensstil zu Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 führen.
Ein kontinuierlicher Anstieg des Blutzuckerspiegels führt zu einer verstärkten Insulinausschüttung. Das Insulin hilft dabei, den Zucker in den Zellen zu speichern – zuerst in der Muskulatur, wenn dort noch Platz ist, oder im schlimmsten Fall in den Fettzellen. Diese ständige Speicherung von Zucker und die gleichzeitige Unterdrückung der Fettverbrennung können zu einem „Systemverschleiß“ führen, bei dem die Insulinsensitivität abnimmt. Langfristig wird das Insulin weniger effektiv bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, was das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 erhöht.
Der Blutzucker-Hack nach dem Essen
Eine von Jessie Inchauspé propagierte Methode ist der “Blutzucker-Hack” nach dem Essen. Dabei geht es darum, die Reihenfolge der Lebensmittelaufnahme zu optimieren, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Indem man zuerst ballaststoffreiche und proteinreiche Lebensmittel isst und die Kohlenhydrate zum Schluss, kann der Anstieg des Blutzuckerspiegels verlangsamt werden. Rund um den Hype um die Glucose Goddess steigt auch die Aufmerksamkeit um die neuesten Blutzuckermessgeräte.
Inchauspés Ansätze haben eine große Anhängerschaft gewonnen, da sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Dennoch gibt es kritische Stimmen, die eine sorgfältige Betrachtung und individuelle Anpassung ihrer Empfehlungen fordern. Besonders wichtig ist, dass der Glukose-Trick nicht als allgemeingültige Lösung für alle betrachtet werden sollte und dass individuelle Unterschiede in der Blutzuckerregulation und Stoffwechselgesundheit beachtet werden müssen.
Die Rolle von Glukose und wie sie gemessen werden
Blutzucker messen nach dem Essen
Die Überwachung des Blutzuckerspiegels ist für viele Menschen, insbesondere Diabetiker*innen, ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Glukosemessgeräte und kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) ermöglichen nun auch der breiten Bevölkerung eine genaue Überwachung der Blutzuckerwerte. Das Messen nach dem Essen kann dabei helfen, die Auswirkungen der Nahrung auf den Blutzuckerspiegel zu verstehen und gegebenenfalls Anpassungen in der Ernährung vorzunehmen.
Blutzuckerwerte nach Mahlzeiten
Blutzuckerwerte ändern sich im Laufe des Tages auf natürliche Weise, besonders nach den Mahlzeiten. Wer seinen Blutzucker nach dem Essen misst, kann erkennen, wie der Körper auf verschiedene Lebensmittel reagiert. Dies ist besonders für Diabetiker*innen wichtig, um Insulindosen anzupassen oder Ernährungsempfehlungen zu befolgen.
Nach dem Essen kann der Blutzuckerspiegel stark ansteigen, insbesondere bei Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index. Dieser klassifiziert Lebensmittel nach ihrer Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Manche Lebensmittel lassen den Blutzucker schnell ansteigen und wieder abfallen, während andere langsamere, stetigere Veränderungen bewirken. Eine kontinuierliche Glukosemessung kann hier umfassende Einblicke in die individuellen Blutzuckerreaktionen liefern und helfen, personalisierte Ernährungspläne zu erstellen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Vorteile der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM)
CGM-Systeme bieten den Vorteil, dass sie den Blutzuckerspiegel rund um die Uhr überwachen und Echtzeitdaten liefern. Diese Systeme bestehen aus einem kleinen Sensor, der unter die Haut eingeführt wird, und einem Empfänger oder Smartphone, das die Daten anzeigt. CGM-Sensoren messen nicht direkt den Blutzucker, sondern schätzen den Glukosespiegel in der interstitiellen Flüssigkeit zwischen den Zellen. Diese Werte sind dem Glukosespiegel im Blut sehr ähnlich und bieten dadurch eine genaue Überwachung des Blutzuckerspiegels.
CGM kritisch betrachten
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die kontinuierliche Überwachung des Blutzuckerspiegels für viele Menschen mental belastend sein kann. Ständige Messungen und das Bedürfnis, immer den Überblick zu behalten, können zu Stress und Angst führen. Es ist daher wichtig, einen ausgewogenen Ansatz zu finden und bei Bedarf professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Tipps und Tricks für einen stabilen Blutzuckerspiegel
Glukosespitzen vermeiden: Praktische Ratschläge
Um Glukosespitzen zu vermeiden, empfiehlt es sich, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index, wie Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, sollten bevorzugt werden.
Bestimmte Reihenfolge des Essens und der Einfluss auf den Blutzucker
Die Reihenfolge der Nahrungsaufnahme kann ebenfalls einen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Beginne deine Mahlzeit mit ballaststoffreichem Gemüse und Proteinen und iss Kohlenhydrate zuletzt. Diese Methode kann dazu beitragen, den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu verlangsamen und langfristig stabil zu halten.
Blutzucker steigt nach dem Spaziergang: Was bedeutet das?
Sie fördert die Glukoseaufnahme in die Muskelzellen und kann helfen, Blutzuckerspitzen zu vermeiden. Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Spaziergang ist normalerweise unbedenklich, solange die Werte schnell wieder sinken.
Hafermilch und der Blutzuckerspiegel
Man könnte annehmen, dass nur gesüßte Hafermilch den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Tatsächlich führt jedoch auch die ungesüßte Variante zu Blutzuckerspitzen. Der Grund liegt nicht im zugesetzten Zucker, sondern im Hafer selbst, der auf natürliche Weise Zucker in Form von Stärke enthält. Bei der Herstellung von Hafermilch wird ein Teil dieser Stärke mithilfe von Enzymen bereits in Einfachzucker aufgespalten. Dieser gelangt insbesondere dann, wenn wir Hafermilch zum Beispiel auf nüchternen Magen trinken, direkt ins Blut. Deshalb schmeckt Hafermilch auch süßer als Haferflocken. Normalerweise müsste unser Körper die Aufspaltung der Kohlenhydrate selbst übernehmen, was zu einem langsameren Anstieg des Blutzuckers führen würde. Hinzu kommt, dass Hafermilch nur wenig Eiweiß und Fett enthält, die helfen könnten, den Anstieg des Blutzuckerspiegels zu dämpfen.
Glykämischer Index von Hafermilch
Der glykämische Index (GI) von Hafermilch liegt im moderaten Bereich, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel merklich, aber nicht extrem ansteigen lässt. Der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel kann jedoch stark variieren, je nachdem, was man vor der Einnahme konsumiert hat. Wenn man beispielsweise ballaststoffreiche oder proteinreiche Lebensmittel vor dem Genuss von Hafermilch zu sich genommen hat, kann dies den Anstieg des Blutzuckerspiegels verlangsamen und stabiler halten. Es ist daher wichtig, den gesamten Kontext der Nahrungsaufnahme zu berücksichtigen, um die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel besser einschätzen zu können.
Zusammenfassung zum Thema Glukose
- Unser Körper benötigt Glukose zur Energiegewinnung für körperliche und mentale Leistungen.
- Verschiedene Kohlenhydrate rufen unterschiedliche Blutzuckerreaktionen hervor.
- Langkettige Kohlenhydrate mit vielen Ballaststoffen lassen den Blutzucker langsamer ansteigen.
- Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
- Hohe Blutzuckerwerte sollten durch entsprechende Ernährung und körperliche Aktivität vermieden werden.
- CGM-Messgeräte können zur Kontrolle der Auswirkungen der Ernährung auf den Blutzuckerspiegel genutzt werden.
- CGM-Messgeräte sind aufgrund der zwanghaften Selbstoptimierung und des Preises nicht für jede*n geeignet.
- Eine praktische Methode, um den Blutzucker langsamer ansteigen zu lassen, ist die Änderung der Reihenfolge der Nahrungsaufnahme.
- Salat oder ballaststoffreiches Gemüse und Proteine können vor den Kohlenhydraten gegessen werden.
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