Müll vermeiden ist in jeder Lebenssituation möglich: im Haushalt, im Büro oder im Betrieb, in der Schule oder unterwegs. Wir haben es selbst in der Hand. Als oberstes Gebot gilt: Abfall vermeiden statt verursachen!
Kaufe Produkte mit wenig Verpackung: Weniger ist mehr.
Die umweltfreundlichste Verpackung ist keine Verpackung. Verpackte und eingeschweißte Waren verursachen oft unnötigen Abfall. Wähle deshalb Produkte, die wenig oder gar nicht verpackt sind und vermeide Luftpolsterfolie. In vielen Städten gibt es inzwischen Läden, die Lebensmittel und andere Waren unverpackt anbieten.
Einwegverpackungen vermeiden: Mehrweg hat Vorrang
Getränke und Milchprodukte werden überwiegend in Mehrwegverpackungen angeboten. Eine Mehrweg-Mineralwasserflasche wird durchschnittlich über 50 Mal wiederbefüllt. Vermeide also beim nächsten Einkauf Einwegverpackungen und greife zu Mehrweg.
Jutebeutel statt Plastiktüten nutzen: Retroschick im Supermarkt
500 Plastiktüten verbraucht ein Europäer durchschnittlich pro Jahr. Dabei gibt es praktische, wiederverwendbare Alternativen: Stofftaschen, Einkaufskörbe und Einkaufsnetze. Diese sind nicht nur umweltfreundlich für die Müllvermeidung, sondern erleben auch ein Revival als modisches Accessoire.
Papierverbrauch reduzieren: Werde Papiersparer!
Trotz Computerdateien, E-Mail-Versand und Internet steigt der Papierverbrauch seit Jahren. Reduziere deinen Papierverbrauch und verwende Recyclingpapier. Dieses besteht zu einem großen Teil aus recyceltem Altpapier. Achte dabei auf Papier mit dem Umweltzeichen Blauer Engel.
Flohmärkte, Secondhand-Läden und Onlinebörsen nutzen
In jeder Stadt gibt es Antiquariate, Secondhand-Läden und Flohmärkte. Dort kannst du Dinge, die du nicht mehr brauchst, gegen etwas Taschengeld wieder an den Mann oder die Frau bringen. Natürlich finden sich dort auch Dinge, die man selbst gebrauchen kann und so nicht neu kaufen muss.
Müll vermeiden beim Essen: Teller statt Mülltonne
58.000 Tonnen Bioabfall produzieren Berliner Haushalte jährlich. Mit einem Einkaufszettel und einer guten Wochenplanung bringst du Ordnung in deinen Kühlschrank und sorgst dafür, dass weniger Lebensmittel in der Tonne landen.
Die richtige Packungsgröße wählen: NEIN zu XXL-Verpackungen
Vor allem in Städten leben viele Menschen in Single-Haushalten. Leider werben viele Supermärkte mit günstigen XXL-Packungen. Überlege genau, welche Packungsgröße du wirklich brauchst und lass dich nicht von Rabatten für Großpackungen blenden. Denn jedes Lebensmittel, das übrig bleibt, ist zu schade für den Müll.
Nachfüllpackungen statt Einwegverpackungen verwenden
Nutze Nachfüllpackungen. Vor allem Sanitär- und Hygieneartikel werden in Drogerien als Nachfüllpackungen angeboten. Diese Nachfüllpackungen verursachen weniger Abfall, da z.B. auf Pumpspender verzichtet wird.
Reparieren statt Wegschmeißen: Selbst sind Frau und Mann!
„Reparieren lohnt sich nicht!“ – Das hört man oft, wenn man z.B. einen defekten Fernseher beim Händler zur Reparatur abgeben will. Im Internet findet man jedoch viele Firmen, die das Reparaturhandwerk noch verstehen. Wer seine Geräte oder Möbel selbst reparieren möchte, aber nicht weiß wie, findet Unterstützung in einem der vielen Repair Cafés.
Müll vermeiden: weniger Mehrfachverpackungen
Überflüssige Verpackungen und sogenannte Portionsverpackungen erhöhen das Abfallaufkommen unnötig. Meist wollen die Hersteller damit mehr Inhalt vortäuschen. Verzichte also lieber auf solche einzeln verpackten Produkte.
Borgen, Leihen oder Mieten: Wiedersehen macht Freude
Viele Dinge benötigt man nur ein einziges Mal, da lohnt sich keine Anschaffung. Bibliotheken bieten beispielsweise Bücher, CDs und DVDs an, die man gegen eine geringe Gebühr ausleihen kann. Größere Gegenstände, wie Handwerker-Maschinen, kann man in den meisten Baumärkten mieten.
Dinge spenden, tauschen, teilen: doppelt Gutes tun
Nicht alles, was in deinem Haushalt, deinem Unternehmen oder deiner Bildungseinrichtung überflüssig ist, ist Abfall. Spende diese Dinge an gemeinnützige Organisationen, die Bedürftige unterstützen oder durch den Verkauf ihre Arbeit finanzieren. Auch das Ausleihen und Tauschen von Gegenständen hilft beim Müll vermeiden.
Leitungswasser statt Flaschenwasser: Flasche leer? Wasserhahn auf
Wer Leitungswasser trinkt und auf Wasserflaschen verzichtet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Müllvermeidung. Ganz nach dem Motto: Die beste Verpackung ist keine Verpackung.
Reklame-Müll vermeiden: Werben für „Keine Werbung“
Ein Aufkleber auf dem Briefkasten mit der Bitte keine Reklame einzuwerfen sorgt dafür, dass werbende Unternehmen keine Abnehmer für ihre Prospekte finden. Dadurch sinkt der Papierverbrauch, denn die meisten Prospekte landen ohnehin im Papierkorb vor dem Briefkasten. Die Hoffnung: Je mehr Menschen mitmachen, desto weniger Werbung wird gedruckt.
Bioabfälle zu Dünger machen
Bioabfälle können auf dem heimischen Kompost zu Humus verarbeitet werden: Der ideale Dünger für Balkonpflanzen und Garten! Wer keinen Garten hat, kann sich eine Wurmkiste anschaffen und mit Hilfe der kleinen Freunde hervorragenden Humus in der eigenen Wohnung produzieren.
Brotdose statt Alufolie
Verzichte auf Pausenbrote in Alufolie oder Plastiktüten. In der Schule, im Büro und auf Reisen sind Brotdosen nicht nur praktisch, sondern auch umweltfreundlich, da sie nach dem Ausspülen wiederverwendet werden können.
Feste feiern - unnötigen Müll vermeiden
Die nächste Party kommt bestimmt. Serviere deinen Gästen Speisen und Getränke auf richtigem Geschirr und vermeide Einweglösungen aus Pappe und Plastik. Das schont die Umwelt – und der Abwasch ist deutlich günstiger als der Kauf von Einweggeschirr.
Verpackungen aus nur einem Material kaufen
Vermeide Verpackungen, die aus verschiedenen Stoffen bestehen. Beispielsweise werden Papierverpackungen mit Blickfenstern aus Plastikfolie versehen oder Glasflaschen von Deos mit Plastikaufsätzen verklebt. Derzeit können nur sortenreine Stoffe recycelt werden. Mischstoffe landen hingegen direkt in der Müllverbrennung.
Alte Handys verkaufen oder verschenken
Die Flut neuer Handy-Modelle reißt nicht ab. Der durchschnittliche Produktlebenszyklus eines Handys liegt derzeit bei 1,5 Jahren. Doch was passiert mit den ausrangierten Modellen? Rund 72 Millionen alte Handys sollen in deutschen Schubladen liegen.
Weniger Batterien verwenden und leere Batterien zurückgeben
Nur ein Drittel der jährlich verkauften Batterien wird zurückgegeben. Der Rest landet trotz Verbot im Hausmüll, wobei Schadstoffe wie Nickel, Cadmium und Quecksilber freigesetzt werden. Deshalb ist es besser, Akkus oder Geräte mit Stromanschluss zu verwenden.
Fazit
Müll vermeiden muss nicht kompliziert sein; mit ein paar kleinen Veränderungen in unseren täglichen Gewohnheiten kann jeder von uns zu einer saubereren Umwelt beitragen. Ob durch die Wahl von Mehrwegverpackungen oder das Spenden nicht mehr benötigter Gegenstände – es gibt unzählige Möglichkeiten, Abfall zu reduzieren. Diese Schritte helfen nicht nur, natürliche Ressourcen zu schonen, sondern ebnen auch den Weg für eine nachhaltigere Zukunft. Lasst uns Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen und Müllvermeidung zu einem einfachen, aber wirkungsvollen Teil unseres Lebens machen.