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Nordische Küche – Rezepte & Trends aus dem hohen Norden

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Entdecke die faszinierende Nordische Küche: von traditionellen Zutaten bis zur modernen „New Nordic Cuisine“. Erfahre, warum Fisch eine große Rolle spielt und wie gesund der nördliche Speiseplan wirklich ist.

Was ist die nordische Küche?

Welche Länder gehören zur nordischen Küche?

Die nordische Küche, auch skandinavische Küche genannt, umfasst in erster Linie die Länder der skandinavischen Halbinsel: Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark. Häufig werden auch Island oder die Färöer Inseln mit dazu gezählt.

Eine Karte der skandinavischen Länder mit einem Spilzeugauto darauf

Was sind typische Zutaten und Merkmale?

In der nordischen Küche stehen regionale und saisonale Produkte im Mittelpunkt. Es wird vor allem das konsumiert, was dort wächst oder lebt. Dazu gehören unter anderem:

  • Beeren wie zum Beispiel Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Moltebeeren oder Preiselbeeren
  • Kräuter, unter anderem Dill oder Petersilie
  • Fische wie Hechte, Barsche oder Lachse
  • Verschiedene Vollkorn Getreidesorten zum Beispiel Roggen, Hafer oder Gerste
  • Fleisch wie Wild oder Lamm
  • Gemüse wie zum Beispiel lokale Kohlarten oder Wurzelgemüse
  • Pilze wie Pfifferlinge oder Steinpilze
  • Milchprodukte wie Skyr, Joghurt oder Käse

Warum spielt Fisch eine so große Rolle?

In der nordischen Ernährung wird empfohlen, mindestens zwei bis dreimal pro Woche Fisch zu verzehren. Idealerweise sollten es dabei fettreiche Sorten wie Lachs, Hering oder Makrele sein. Diese Fischarten liefern wertvolle langkettige Omega-3-Fettsäuren, die das Herz schützen, Entzündungen hemmen und sogar die Gehirnfunktion unterstützen können.

Die betonte Rolle von Fisch ist allerdings nicht allein ernährungsphysiologisch, sondern auch historisch begründet. Entlang der skandinavischen Küsten war Fisch seit Jahrhunderten fast die einzige tierische Proteinquelle, besonders im langen, harten Winter, wenn Ackerbau fast unmöglich war.

Traditionelle Konservierungsmethoden wie Räuchern, Trocknen, Salzen, Pökeln und Fermentieren sorgten dafür, dass Fisch auch im Winter verfügbar blieb. Dabei entstanden delikate Spezialitäten: luftgetrockneter Stockfisch (“hjell” in Norwegen), Lutefisk, gesalzener Klippfisk, Räucherfisch vom Holzfeuer oder fermentierter Hering. Diese Veredelungstechniken haben nicht nur den Nährwert bewahrt, sondern auch einzigartige Geschmacksprofile geschaffen, die bis heute geschätzt werden.

Die neue nordische Küche

Was ist die Idee hinter der „New Nordic Cuisine“?

Die New Nordic Cuisine entstand 2004 durch das „New Nordic Food Manifesto“ welches von Claus Meyer, René Redzepi und anderen Spitzenköchen in Kopenhagen verfasst wurde. Im Kern geht es darum, traditionelle Zutaten aus der Natur neu zu interpretieren. Die Bewegung fordert einen klaren, reinen Geschmack und nutzt althergebrachte Techniken wie Fermentieren, Pökeln und Räuchern, um regionale Lebensmittel neu zu beleben .

Dabei wird das Speisen nicht als isolierter Akt betrachtet, sondern als Teil eines umfassenden kulturellen Erlebnisses: Landschaft, Design, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft sind untrennbar mit der Zubereitung und dem Genuss verbunden. Ziel ist, regionale Produzenten zu stärken, Umweltauswirkungen zu minimieren und hochwertiges Essen als öffentliches Kulturgut erlebbar zu machen.

Was hat es mit Ameisen in der nordischen Küche auf sich?

Ameisen in der nordischen Küche mögen ungewöhnlich klingen, doch sie stehen exemplarisch für die Kreativität und Experimentierfreude der „New Nordic Cuisine“. Einige Spitzenköche – allen voran das berühmte Restaurant Noma in Kopenhagen – setzen Ameisen als natürliche Säurequelle ein, etwa als Zutat in Salaten oder auf Fischgerichten. Die kleinen Insekten schmecken überraschend frisch und zitronig, da sie die sogenannte Ameisensäure enthalten. Sie sind nicht nur ein kulinarisches Statement, sondern auch ein Symbol für den ressourcenschonenden Umgang mit dem, was die Natur direkt vor der Haustür bietet.

Gesund genießen: Was sagt die Wissenschaft?

Warum gilt die nordische Ernährung als gesund?

Die nordische Ernährung gilt als gesundheitlich vorteilhaft, weil sie auf lokale, vollwertige Lebensmittel setzt: viele Beeren, Wurzelgemüse, Vollkorn (v. a. Roggen, Hafer), Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren), Hülsenfrüchte und pflanzliche Öle wie Rapsöl. 

Obwohl es erst wenige Langzeitstudien gibt, deuten erste Forschungsergebnisse auf positive Effekte hin: weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, geringeres Diabetesrisiko und Unterstützung eines gesunden Blutdrucks durch Vollkorn, Gemüse, Beeren und Fisch.

Gibt es Parallelen zur Mittelmeerdiät?

Beide Diäten setzen auf viel Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte, gesunde Öle (im Norden Raps statt Olivenöl) und Vollkorn. Die New Nordic Diet wurde als Anpassung der mediterranen Prinzipien an nordische Lebensmittel vorgestellt . Allerdings ist die Mittelmeerdiät deutlich besser erforscht und gilt als „Goldstandard“ mit vielen kontrollierten Studien.

Hier findest du einen wissenschaftlichen Artikel, welcher die nordische Küche mit der Mediterranen vergleicht.

Nordische Küche – Rezepte zum Nachkochen

Beeren Müsli

  • 100g gemischte Beeren
  • 3 EL Haferflocken
  • 1 EL Nüsse, Leinsamen oder Kokosflocken
  • 150ml Milch, zum Beispiel Mandel oder Hafer

Zubereitung:

Alles zusammen in eine Schale geben und umrühren.

Köttbullar (Fleischbällchen)

  • 500 g Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein)
  • 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
  • 1 Ei
  • 100 ml Milch
  • 3 EL Semmelbrösel
  • 1 Glas Preiselbeeren
  • 400g Kartoffeln
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Butter zum Braten

Zubereitung:

Semmelbrösel in Milch einweichen und Zwiebeln in Butter glasig dünsten. Semmelbrösel, Milch, Zwiebeln, Fleisch, Ei und Gewürzen vermengen, kleine Bällchen formen. Anschließend in Butter rundherum braten. Die Kartoffeln weich kochen und zerstampfen. Je nach Vorliebe mit etwas Butter verfeinern. Alles zusammen mit den Preiselbeeren servieren.

Lachs mit Senf-Dill-Soße

  • 2 Lachsfilets
  • 4 Karotten
  • 1 Fenchel
  • Salz, Pfeffer, Zitrone
  • 1 TL Zucker
  • 2 EL Senf
  • 1 TL Honig
  • 2 EL gehackter Dill
  • 2 EL Öl

Zubereitung:

Lachs mit Zitrone, Salz, Pfeffer und Zucker marinieren und im Ofen bei 180°C ca. 15 Minuten garen. Karotten und Fenchel in sehr dünne Scheiben schneiden und ca. 10 Minuten dünsten. Mit den restlichen Zutaten die Soße anrühren gemeinsam servieren.

Pytt i Panna

  • 400 g Kartoffeln, gewürfelt
  • 200 g Fleischreste (Wurst, Schinken, Hackfleisch)
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 2 Eier
  • 2 Rote Beete
  • Butter oder Öl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Kartoffeln, Zwiebeln und Fleisch im Öl knusprig anbraten. Separat die Spiegeleier braten. Rote Beete würfeln. Mit Salz und Pfeffer würzen und servieren.

Lohikeitto (Finnische Lachssuppe)

  • 400 g Lachsfilet, gewürfelt
  • 500 ml Fisch- oder Gemüsebrühe
  • 200 ml Sahne oder Milch
  • 2–3 Kartoffeln, gewürfelt
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • Dill, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Zwiebel in Butter anschwitzen, Brühe und Kartoffeln hinzufügen und garen. Lachs und Sahne zugeben, 7 bis 7 Minuten köcheln lassen. Mit Dill, Salz und Pfeffer abschmecken.

Fazit: Die Nordische Küche

Die nordische Küche verbindet gesunde Ernährung mit regionalem Genuss, von frischem Fisch über Beeren bis hin zu Wurzelgemüse und Vollkorn. Ob traditionell oder modern interpretiert in der „New Nordic Cuisine“: Sie steht für Nachhaltigkeit, Klarheit im Geschmack und hochwertige Zutaten. Erste Studien zeigen zudem positive Effekte auf Herz und Stoffwechsel.

Lass dich inspirieren und hol dir den Geschmack des Nordens nach Hause: probier gleich eines der Rezepte aus!

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